Weit, Hoch und Flott – Werfer und Sprinter dominieren bei den 86. Int. Hanauerland Spielen

1. Juli 2018

Zu den 86. Int. Hanauerland Spielen in Rheinau-Freistett waren rund 400 Leichtathleten gemeldet. Nicht ganz die Teilnehmerzahl, die sich der veranstaltende SV Freistett erhofft hatte. Doch zeigten sich wieder etliche Athleten nationaler als auch internationaler Spitze, um bei heißen aber guten Bedingungen im Friedrich-Stephan-Stadion an den Start zu gehen.

Die erste Entscheidung des Tages war der Weitsprung der weiblichen Jugend U18. Im dichten Feld erreichten drei Teilnehmerinnen die 5-Meter-Marke. Mit 5,17m war am Ende Nicola Müller (LfV Schutterwald) vorn. Sarah Krems (TV Mörsch) lag bei der U20 mit guten 5,48m vor Nele Neumann (LG Offenburg), die sich über ihre 5,46m sichtlich freute und damit Platz 2 erzielte.

High Noon für die 400m Hürden, es war Mittagszeit. Mit 53,48sec lag bei den Männern Yannik Frers (VfL Sindelfingen) vorn. Über die Stadionrunde mit 10 Hürden war Julia Berke (ATSV Saarbrücken, U20) in 66,68sec die Schnellste.

Die Sprungwettbewerbe hatten Probleme mit dem wechselhaften Wind. Der SV Freistett zeigte sich flexibel und baute kurzfristig die Anlagen um, so dass die Wettbewerbe nicht gegen den Wind stattfinden mussten. Insbesondere die Stabhochspringer profitierten von diesem Einsatz. Aber auch der Weitsprung freute sich über günstigere Windverhältnisse, was Jan Brunken aus Weinheim bei seinem Sieg bei den Männern für gute 7,24m nutzte. Bei den Frauen lag Kendra Meisenheimer (TSV Speyer) mit 6,02m vorn. Beim Stabhochsprung profitierte vor allem die Jugend, denn mit 3,50m schaffte die 17-jährige Julia Härlin (LG Region Karlsruhe) erstmals die Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften. Matthias Laube (LG Neckar Enz) absolvierte an diesem Tag nahezu einen Mehrkampf und war an vielen Disziplinen am Start. Beim Stabhochsprung der Männer übersprang er 4,00m und gewann diesen Wettbewerb.

Das Speerwerfen begann mit der männlichen Jugend. Patrick Schrempp aus Schutterwald siegte in der Klasse U18 mit guten 49,92m und Yannik Treiber (LG Offenburg) war mit 46,77m bei der U 20 vorn. Ein Wettbewerb besonderer Klasse gab es bei den Frauen. Unter den Augen des Bundestrainers, seiner Ehefrau Christina Obergföll und Weltmeister Jannik Vetter war unter anderem die französische Olympiateilnehmerin Mathilde Andraud am Start. Trotz bestehender Bestleistung von 63m, der Speer wurde in Freistett zum Teil vom Winde verweht. Trotzdem waren 58,32m eine ansprechende Leistung für die internationale Spitzenathletin, gefolgt von Desiree Schwarz (USC Mainz) mit 61,71m. Der Wettbewerb der Männer war gleichfalls bestens besetzt. Sascha Graf (SR Yburg Steinbach) gewann mit 70,25m vor Markus Koch mit 69,14m und beide zeigten sich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden.

Einen sicheren Sieg im Kugelstoßen landete Bodo Göder (SR Yburg Steinbach). Der Kugelstoßer der deutschen Spitze erzielte gute 18,75m mit der 7,25kg schweren Kugel. Timo Spath (LC Rehlingen) siegte bei der Jugend U18 mit überzeugenden 15,05m. Zeitgleich zum Kugelstoßen der Männer fanden die Sprintfinale über 100m statt. Hier gab es drei Siege für die LG Offenburg. Johanna Weith (U18) siegte mit 12,84sec, Nele Neumann (U20) mit 13,08sec und Felix Frühn (U18) mit 11,19sec. Schnellster Mann des Tages Steven Müller (LG Friedberg/Fauerbach), der im Endlauf mit guten 10,83sec gewann.

Trotz Hitze nutzte Noah Vilmen vom SC Önsbach den Wettbewerb für eine gute Leistung über 1500m. Im Gesamtfeld siegte der 16-jährige Spitzenläufer mit 4:17,20min, vor Marius Trompetter (LAC Freiburg) in 4:17,79min. Schnellste Frau war Kristin Sander vom Running Team Ortenau mit 5:20,75min.

Zum Abschluss des Tages wurde nochmals richtig beschleunigt. Über die Stadionrunde lief Robert Hinz (Saarbrücken) mit 48,38sec ins Ziel und war damit Schnellster über 400m.

Dass die Leichtathletik allgemein einen Rückgang an aktiven Athleten zu verzeichnen hat, ging in diesem Jahr auch nicht spurlos am SV Freistett und den Hanauerland Spielen vorbei. Zumal aufgrund von Terminüberschneidungen in diesem Jahr auch die Unterstützung aus Frankreich ausblieb. Die unüberschaubare Vielzahl an Meisterschaften füllen zudem nicht nur den Terminkalender sondern auch zunehmend die Aufmerksamkeitsbereitschaft des öffentlichen Interesses. Das geht in den letzten Jahren auch nicht an der traditionellen Veranstaltung des SV Freistett vorbei. Doch mit neuen Konzepten, auch im kommenden Jahr, wird der SVFreistett auch zukünftig seinen Platz in der Leichtathletik fest behaupten.

 

Sascha Graf
SV Freistett