Uwe Matzkowski auf ultralangen Abwegen

27. Mai 2023

Am Freitag, 19.05.2023 verließ Uwe die Ortenau Richtung Sauerland, um dort am Abend an einer Veranstaltung teilzunehmen, die überhaupt nicht seiner bisherigen Leidenschaft entsprach. Bisher den Ultraläufen zugeneigt stand diesmal im sauerländischen Bödefeld mit dem Hollenmarsch eine Wanderung über 101km an, die zudem auch noch 2294 Höhenmeter aufwies. Start dort war am Abend um 19.00 und es ging durch die Nacht bis spät in den Samstag rein. Ziel für Uwe, der diesmal komplett seinen Bruder begleitet hatte, war es die Distanz im Zeitlimit von 26 Stunden zu bewältigen und auch einmal zu schauen wie sich der Körper ohne Schlaf in der Nacht verhält. Der Wettergott war diesmal komplett auf Bödefelder Seite und so ging es dann nach einer kleinen Stärkung bei leicht warmen Temperaturen los in Richtung Nacht. Da die Strecke insgesamt recht wellig war verlief die Nacht recht kurzweilig, zumal auch ca. alle 10km oder für Uwe in Zeit gerechnet alle 2 Stunden ein Verpflegungspunkt auftauchte. Es war auf jeden Fall auf der Strecke wirklich für alles gesorgt, von warmer bis kalter Verpflegung und gerade in der Nacht war ein heißer Kaffee nicht die schlechteste Wahl. Natürlich freuten sich am Samstag morgen alle Teilnehmer über das Tageslicht und die ersten Sonnenstrahlen. Nicht nur, daß es schon recht ungewohnt ist mehrere Stunden nur mit Stirnlampe unterwegs zu sein, nein, auch die Ausblicke z.B. vom Rothaarkammweg waren nun wieder möglich. So ging nun Kilometer für Kilometer vorbei bis auch irgendwann tatsächlich wieder Bödefeld in Sicht kam. Nun ja, nach über 20 Stunden sollte dann auch genug mit der Wanderung sein. Beide Brüder erreichten das Ziel müde aber doch sehr sehr zufrieden in einer Endzeit von 23:02:18 Std. wobei hier auch 3 Stunden Pause eingerechnet waren, denn an den durch zahlreiche Helfer extrem gut betreuten Verpflegungspunkten mußte man einfach verweilen. Was aber ist nun das Fazit eines Ultraläufers bei einer Wanderveranstaltung. Nun ja, für Uwe selbst wäre es leichter gewesen die Strecke zu laufen, da einfach die Zeitadauer auf den Beinen nicht so lange ist und auch die einzelnen 5km Abschnitte weitaus schneller rumgehen. Die Vorstellung z.B. daß es an dem Punkt, an dem es zum Ziel nur noch 25km waren der Wanderer aber immer noch gut 5 Stunden benötigt ist aus Läufersicht schon sehr befremdlich. Auf jeden Fall war es eine tolle Erfahrung, die auch dazu führte die Hochachtung vor den Weitwanderern nicht zu verlieren. Einfach stark was dort geleistet wurde, z.T. auch bepackt mit etwas schwereren Rucksäcken. Die Veranstaltung insgesamt hat ein Wiederkommen in 2024 definitiv verdient, wenngleich es auf dieser Strecke im Rahmen des Hollenmarsches auch einen Lauf über die 101km gibt. Welche Disziplin wird Uwe dann wohl wählen 🙂

Infos zur Veranstaltung finden sich unter www.hollenmarsch.de

Uwe Matzkowski