90. Hanauerland Spiele im Zeichen der Sprints

22. Mai 2023

Malaika Mihambo bei den 90. Hanauerland Spielen in Rheinau-Freistett.

Die 90. Hanauerland Spiele konnten wieder einmal mit einer Vielzahl von Sprintleistungen aufwarten. Geprägt waren die Läufe vor allem durch das Auftreten der Weltklasseathletin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz), die zwar nicht in ihrer Spezialdisziplin, dem Weitsprung, antrat, aber die Topbedingungen nutzte, um im Friedrich-Stephan-Stadion ihre Meldung für 100 m und 200 m abzugeben. Die erfolgreiche, wie auch im gleichen Maß beliebte Leichtathletin, wurde begeistert empfangen und insbesondere die Jugendlichen und Kinder waren hellauf begeistert und konnten es sich nicht nehmen, dies auch zu zeigen. Die Präsenz auf der Bahn und in den Reihen des Publikums dauerte deshalb länger als die Laufzeit auf der Bahn, wo sie mit flotten 11,87 sec souverän den Einstieg über 100 m ablegte und gewann. Auf Rang zwei folgte Sandra Wagner (SG Walldorf Astoria) in 12,19 sec. Bemerkenswert hierbei auch das Ergebnis, der auf Platz 4 einlaufenden 15-jährigen Julia Stertz (TV Endingen), die ausgezeichnete 12,30 sec erzielte. Die 200 m waren gleich vom Start weg wieder ein sicherer Sieg für Mihambo, wie beim 100 m-Lauf. In ihrem bekannt geschmeidigen Stil lief sie locker mit 24,61 sec über die Ziellinie, vor der in 25,46 sec stark laufenden Sinah Hänßler-Hug (SG Walldorf-Astoria). Unter dem öffentlichen Interesse für die Frauen haben die männlichen Läufer etwas hintenanstehen müssen. Doch mit 22,26 sec zeigten sie doch eine gute sportliche Präsenz. Maximilian Waldner (Rastatter TV) siegte über 200 m in 22,26 sec vor Fabian Klein (TV Schwörstadt) in 22,91 sec. In umgekehrter Reihenfolge war für die beiden der Zieleinlauf über 100 m. Klein siegte in 11,27 sec vor Waldner in 11,32 sec. Auch in den anderen Klassen gab es gute Ergebnisse. Bei den 15-jährigen siegte Elias Hildebrand (LG Region Karlsruhe) über 100 m mit 11,67 sec. Bei der weiblichen Jugend U20 lag Celine Böer (LG Region Karlsruhe) mit 12,65 sec vorn. Über 75 m siegte bei den 13-jährigen Mia Bechtle (Kehler FV) mit 10,66 sec, bei den Jungs Henri Beiter (TSV Freudenstadt) mit 10,84 sec.

Nicht sehr umfangreich waren die Teilnehmerfelder der Mittelstrecken. Herausragend war hier das Ergebnis von Sylvia Schmieder (TV Bühl), die mit 5:01,17 min souverän nach 1500 m gewann. Kurz vor ihr siegte für die Männerklasse Alexander Leuchtner (Rastatter TV) mit 4:55,65 min.

Der Weitsprung war insbesondere in den jugendlichen Klassen sehr gut besetzt. Bei der weiblichen Jugend U 18 siegte mit 5,39 m Maja Lindenmaier vom TuS Höllstein. Bein den 15-jährigen Jungs überzeugte Elias Hildebrand (Karlsruhe) mit 6,11 m. In der gleichen Altersklasse der weiblichen Jugend sprang Anika Linck (TV Dielheim) mit 5,01 m über die begehrte 5-m-Marke und siegte souverän. Die beste Leistung des Tages bot in der Jugendklasse U 20 aber Noah Fischer (TV Herbolzheim). Er siegte nicht nur in seiner, sondern auch in der Männerklasse und steigerte seine Bestleistung in diesem Wettkampf mehrfach. Unter dem Beifall und der Anfeuerung durch das Publikum landete er dann mit 7,56 m in der Sandgrube und freute sich über den außergewöhnlich guten Wettkampf.

Zum Abschluss der kurzen aber bei allen Athleten gelobten Veranstaltung, standen dann die 4×100 m im Programm. Mit Spannung wurde hier das Duell der Frauen zwischen der SG Walldorf/Dielheim/Eppelheim und der SCL Heel Baden-Baden erwartet. Lange Zeit war der Ausgang des Rennens ungewiss, doch letztendlich setzte sich die SG Walldorf mit neuer Saisonbestleistung von 46,67 sec durch, was gleichzeitig auch die A-Norm für die Deutschen Meisterschaften bedeutete. Auch die Zweitplatzierte SCL Heel Baden-Baden war mit 47,80 sec flott unterwegs. Mit 54,50 sec waren auch die Mädchen U 16 der StG Rhein-Neckar-Süd mit einer guten Zeit im Ziel.

Mit 160 Athleten aus 43 Vereinen war für den Sonntagnachmittag zwar keine Rekordbeteiligung bei den Hanauerland Spielen zu erwarten, doch auch der SV Freistett ist nicht vom Trend der rückläufigen Teilnehmerzahlen in der Leichtathletik verschont. Der nationale und auch internationale Wettkampfplan machen dies auch zunehmend nicht einfacher. Doch viele Athleten lobten wieder, wie in den Vorjahren, die gelungene Organisation und das bei den Athleten bekannte und die immer wieder gute Stimmung.

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Gunter Wolf